Der Westen Cornwalls

Es gibt nicht Herrlicheres als bei Sonnenschein und leichtem Wind oben auf einer Klippe zu sitzen und aufs Meer zu schauen !

Der Westen Cornwalls ist von außergewöhnlicher Schönheit und ein Muss für Naturliebhaber. Der Coastal Path, der in unmittelbarer Nähe von New Forge verläuft, spricht alle Sinne an. Zu den unvergleichlichen Ausblicken über wilde Klippen in Traumbuchten und aufs tosende Meer bieten die vielen diversen Pflanzen, die übers ganze Jahr verteilt blühen, einen abwechslungsreichen und ständig wechselnden Kontrast. Dazu hört man das Zwitschern verschiedener Singvögel, die in den die Felder begrenzenden Hecken ihren Rückzugsraum haben, und kann in den Buchten Seehunde und mit viel Glück auch mal Delfine oder sogar Buckelwale beobachten.

Der herrliche Strand von Gwenver ist nur einen knapp zehnminütigen Fußweg entfernt, der größere und belebtere Strand von Sennen Cove schließt sich nach weiteren 10 Minuten an. Beide Strände zählen zu England´s schönsten Bade- und Surfstränden.

Die beiden Pubs in Sennen, Old Success in Sennen Cove und der First and Last Pub oben im Dorf, sind jeweils zu Fuß in ca. 40 Minuten erreichbar (natürlich kann man auch das Auto oder Fahrrad nehmen). In beiden Ortsteilen befindet sich auch je ein Fish and Chips Laden. Tagsüber bekommt man Snacks, Salate, Kuchen und Getränke in Sennen Cove im Little Bo’s Cafe und bei der Surf Beach Bar. Hier und beim Fish and Chips Laden kann man auch Surfkurse buchen und die dafür nötige Ausrüstung leihen.

Nette kleine Cafes gibt es auch in St Just (das Dog and Rabbit) und das Apple Tree Cafe in Trevescan (nicht weit von Sennen). Empfehlenswerte Restaurants/Pubs in erreichbarer Entfernung sind neben dem Old Success in Sennen Cove das King’s Arms in St Just, das Tolcarne Inn in Newlyn, das Cornish Barn in Penzance, das Gurnard’s Head an der B3306 und das Tinner’s Arms in Zennor.

Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Sennen beim Costcutter (hier gibt’s auch Bargeld und Briefmarken) und in St Just beim Coop. Für größere Einkäufe fährt man am Besten nach Penzance zu Tesco oder Sainsbury, die beide auch einen Lieferservice anbieten. Jeden Dienstag vormittag findet der nette und empfehlenswerte Sennen Market mit lokalen Produkten in der Sennen School statt. Nahe St Buryan gibt es einen Farmer’s Market mit frischem Fleisch, Eiern und Milchprodukten. Fangfrischen Fisch kauft man am Besten direkt in Newlyn bei Harvey oder Stevenson.

Empfehlungen

Tregiffian

Wenn man in New Forge angekommen ist, empfiehlt es sich zunächst einmal, das Auto stehen zu lassen und die nähere Umgebung zu Fuß zu erkunden. Das erste Ziel wird dann sicher Gwenver Beach sein. Man erreicht diesen herrlichen Strand, indem man die kleine Straße, auf der man nach New Forge gelangt ist, bis kurz vor dem kleinen Parkplatz zurückgeht und dann rechts in einen kleinen Hohlweg abbiegt. Sobald man diesen passiert hat, bietet sich der erste traumhafte Blick über die Whitesand Bay. Jetzt erst mal durchatmen und genießen ! Danach geht’s die Stufen runter zum Strand, wo man sich ein nettes Plätzchen zum Ausruhen sucht oder einfach nur die tosenden Wellen beobachtet.

Bei gutem Wetter kann man sich dort stundenlang aufhalten und dabei das auf- oder ablaufende Wasser beobachten. Irgendwann will man aber doch weiter und den Coastal Path (bei vollständiger Ebbe geht’s auch direkt am Strand entlang) weiter bis zur Sennen Cove nehmen, um einen Kaffee zu trinken, ein Eis zu essen, oder einen kleinen Snack (Salat, Krabbensandwich, etc.) zu genießen. Den Rückweg kann man danach alternativ durch das kleine Vellandreath Tal (dessen kleiner Bach in die Sennen Cove mündet) und anschließend über Escalls Cliff nehmen. Abschließend bietet sich ein kleiner Abstecher zu der Bank am Ende des unteren Parkplatzes  oberhalb von Gwenver Beach an. Dort hat man einen weiteren phantastischen Blick aufs Meer und die Whitesand Bay und kann bei gutem Wetter den Sonnenuntergang genießen.

Vellandreath Escalls Cliff

Dieser Rundgang kann  jederzeit bis zu einem kompletten Tagesausflug ausgedehnt werden : In Sennen Cove nimmt man den Weg an der Rettungsbootstation vorbei bis zum öffentlichen Parkplatz und steigt von dort auf dem Coastal Path bis zu dem oben gelegenen Turm auf – hier bietet sich der nächste Traumblick über die Whitesand Bay bis zum Cape Cornwall. Von dort ist es nicht mehr weit bis Land’s End, wobei man in einer der nächsten Buchten das dort seit den Neunzigern liegende Schiffswrack nicht verpassen sollte. Der weitere Weg bietet nun immer wieder tolle Ausblicke auf die rauhen Klippen, auf denen sich auch immer wieder Seevögel beobachten lassen. Hinter Land’s End geht es weiter, bis man Mill Bay / Nanjizal erreicht, wo man bei passendem Tidenstand in einem kleinen natürlichen Meerwasserpool baden kann. Zurück geht’s von hier aus über den ausgeschilderten Public Footpath bis Trevescan. Von dort ist es nur ein kurzer Weg bis Sennen oder Land´s End, so dass man den weiteren Rückweg ganz nach Lust und Laune gestalten kann.

Diesen großen Rundweg kann man auch problemlos in 2 Etappen aufteilen :

  1. Von New Forge bis Land’s End (über den Coastal Path) und zurück durchs Landesinnere über die Public Footpaths.  
  2. Mit dem Auto bis Trevescan (Parken in der Nähe des Apple Tree Cafe), und von dort als Rundweg (Trevescan – Land’s End – Nanjizal – Trevescan oder umgekehrt).

Ein anderer schöner Rundweg geht direkt rechts, wenn man das Gelände von Tregiffian verlässt und dem Public Footpath folgt. Man gelangt so über die Felder bis ins Nanquidno Tal und zur gleichnamigen Farm. Kurz danach geht es links und man erreicht wieder den Coastal Path. Nun kann man sich links halten und zurück bis zum Gwenver Beach gehen. Immer wieder fallen hier ungewöhnliche und die Phantasie anregende Kliff-Formationen auf, man sollte aber auch immer wieder den Blick aufs Meer werfen, um nicht eventuell vorbeiziehende Delfine zu verpassen.

Man kann sich aber auch rechts halten und dem Coastal Path weiter gen Norden folgen, um über das paradiesische Cot Valley oder – wenn man noch weiter gehen möchte – über Cape Cornwall nach St Just zu gelangen. Von hier aus kann man den Bus zurück nehmen, der an der A30 kurz vor der Abzweigung nach Tregiffian/Escalls hält: https://www.firstgroup.com/cornwall

Der Bus ist auch immer eine Option, wenn man Orte wie St Just, St Ives, Penzance oder auch die Geevor und Levant Zinnminen bei Pendeen besuchen möchte, oder wenn man eine Etappe auf dem Coastal Path ohne Rückweg laufen möchte. Man kann dann sein Auto auf einem der öffentlichen Parkplätze abstellen, läuft die geplante Tour auf dem Coastal Path und nimmt dann von dort (Fahrplan- und Haltestellen-abhängig) den Bus zurück zum Parkplatz.

Das wäre z.B. in Porthcurno möglich. Den Coastal Path sollte man von hier unbedingt in beide Richtungen nehmen :

Nach Westen/Norden geht’s zunächst hoch zum bekannten Minack Theater, von wo man einen phantastischen Blick über den schönen Strand und die anschließenden Buchten bis zum Logan Rock hat.

Das Minack Theater ist ganztägig offen zur Besichtigung. Wenn man es erst mal tagsüber erlebt hat, möchte man auf jeden Fall irgendwann auch mal eine der abendlichen Open Air Theateraufführungen vor diesem unglaublichen Hintergrund erleben. Es gibt aber auch ca. einstündige Vormittags-Vorstellungen für Kinder. https://www.minack.com

Vom Minack Theater ist es nur ein kurzer Weg bis zum Chapel Beach, einer der schönsten kleinen Strände an der Küste Cornwalls. Der Coastal Path geht weiter oberhalb der Klippen entlang und als Nächstes gelangt man zu dem kleinen Hafenort Porthgwarra, wo man im Garten des kleinen Cafes eine Pause machen kann. Weiter geht’s zum Gwennap Head mit den eigentümlich aussehenden Landmarken und der Beobachtungsstation. Von dort geht es weiter Richtung Norden und mehrere Buchten weiter erreicht man wieder Nanjizal. Kurz vorher kann man aber den Public Footpath landeinwärts nehmen, um über die Kirche von St Levan zurück nach Porthcurno zu gelangen.

Schlägt man von Portcurno die östliche Richtung ein, geht es zunächst oberhalb mehrer kleiner Buchten, in die man bei Ebbe zum Baden hinabklettern kann (unbedingt bei ansteigender Flut die Buchten rechtzeitig verlassen!), bis zum markanten Logan Rock und weiter zur Penberth Cove. Der Coastal Path passiert nun diverse schöne Buchten, mal sandig, mal steinig und auch mal mit reichlichem Pflanzenbewuchs, bis er schließlich oberhalb des weithin sichtbaren Tater-du Leuchtturms verläuft und kurze Zeit später die hübsche Lamorna Cove (mit kleinem Cafe) erreicht, die am Ende des herrlich grünen Lamorna Tales liegt, das man ein Stück hochlaufen muß, um zur Bushaltestelle zu gelangen, von wo aus man den Bus zurück nach Porthcurno nimmt.

Auch die Strecke von Lamorna bis Mousehole ist äußerst reizvoll. Hier kann man wieder einen Rundweg durchs Landesinnere mit herrlichen Blicken über die Mount’s Bay bis St Michael’s Mount und zurück auf dem Coastal Path u.a. durch einen geheimnisvollen Waldabschnitt des Kemyel Crease Nature Reserve einplanen (oder umgekehrt).

An der Westseite der Penwith Halbinsel (von Land’s End bis St Ives) ist der Coastal Path mindestens ebenso malerisch und vielseitig. Auch hier kann man ganz nach Lust und Laune zwischen kürzeren Strecken und Tagestouren wählen. Atemberaubende Ausblicke gibt es überall, die Highlights an der Westküste sind Cape Cornwall und Botallack, Pendeen Lighthouse und die Portheras Cove, Bosigran Cliff, Gurnard’s Head und Zennor Head. Es gibt aber auch Fußwege auf die naheliegenden Hügel, von denen man phantastische 360°-Rundblicke hat, oder zu den prähistorischen Stätten wie Men-an-tol und Lanyon Quoit (nahe der Straße zwischen Morvah und Madron), sowie auf der anderen Seite den Merry Maidens und dem Piper (zwischen Lamorna und St Buryan).

Bei schönem Wetter ist die Fahrt auf der B3306 (mit dem Auto oder per Bus) zwischen St Just und St Ives ein Muß. Mit ihren tollen Ausblicken aufs Meer ist sie eine der schönsten Küstenstraßen in England.

Ebenfalls per Auto oder Bus über die B3306 gelangt man zu den beiden Zinnminen Geevor und Levant in der Nähe von Pendeen. Der Besuch dieser beiden Museen ist ein außergewöhnliches Erlebnis und ein Ausflugsziel für weniger schöne Tage. In Geevor erfährt man alles über den Ablauf und die tägliche Arbeit der Minenarbeiter. Alles wurde so erhalten, wie es bei der Schließung der Mine zurückgelassen wurde. Den Abschluß des Besuchs bildet eine geführte Tour in einen der engen alten Stollen der Zinnmine. In Levant kann man die alte Dampfmaschine in Betrieb erleben. Beide Minen liegen nahe beieinander und können an einem Tag besichtigt werden.

St. Ives

Ein Besuch in St Ives gehört zu jedem Urlaub im Westen Cornwalls dazu. Der hübsche Hafen mit seinen bunten Booten und den dahinter liegenden kleinen Häuschen gehört zu den bekanntesten Fotomotiven Cornwalls. St Ives hat drei Strände. Viele Künstler und Maler haben sich in diesem malerischen Ort im Laufe der Zeit niedergelassen, so dass eine große Zahl von Galerien entstanden ist. Die größte davon ist die Tate St Ives, ein Ableger der Londoner Tate Galerie. Selbst wenn man sich nicht so sehr für Kunst interessiert, sollte man dem netten Ort einen Besuch abstatten und zumindest auch das Cafe im Obergeschoß der Tate St Ives besuchen, denn von dort hat man einen tollen Blick über die Dächer und die St Ives Bay bis zum Godrevy Leuchtturm (aus vielen Rosamunde Pilcher Filmen bekannt). Im Sommer ist es hier allerdings rappelvoll und Parkplätze gibt es nur begrenzt, daher empfiehlt sich unbedingt die Anreise per Bus oder per Bahn von St Erth.

Während St Ives sein Postkarten-Image pflegt, gibt sich Penzance ursprünglicher und rauher. Wie auch im benachbarten Newlyn ist hier die Fischerei neben dem Tourismus die Haupteinnahmequelle. Ein Besuch lohnt sich nicht nur wegen der  Museen und Galerien (Penlee House in Penzance und die Newlyn Art Gallery), sowie den Cafes und Restaurants, sondern auch wegen des bekannten Jubilee Pools, einem ca. 90 Jahre alten Meerwasser-Schwimmbad im Art Deco Stil direkt an der Strandpromenade. Von hier hat man auch einen schönen Blick über die Mount’s Bay zum nahen St Michael’s Mount.

St Michael’s Mount ist das Gegenstück zum französischen Mont St Michel in der Bretagne. Bei Ebbe kann man von Marazion zum St Michael’s Mount hinüberlaufen. Falls man länger bleibt, wird man das Shuttleboot für den Rückweg nehmen müssen, weil die Flut den Weg im Meer versinken lässt. Sehr schön ist der Anblick vom Strand von Marazion, wenn bei Wind die Kitesurfer mit ihren bunten Segeln durchs Meer peitschen.

St. Michaels Mount

Ein außergewöhnliches Erlebnis sind auch die Dünen von Hayle in der St Ives Bay. Am Besten parkt man sein Auto auf dem öffentlichen Parkplatz bei Gwithian Bridge. Von dort aus kann man einen Rundweg am Strand (unterhalb der Dünen) bis zum Black Cliff machen und von dort aus durch die Dünen zurück (oder umgekehrt, je nach Tidenstand).

Hayle Duenen - Godrevy

Wenn man die andere (nördliche) Richtung einschlägt, gelangt man bald zum Godrevy Point mit dem vorgelagerten Godrevy Lighthouse, einem der meist fotografierten Leuchttürme an der britischen Küste. Weiter geht es von dort aus zur kleinen Mutton Cove, die für gewöhnlich von Seehunden belegt ist, die man von oberhalb beobachten kann.

Lizard Point am Ende der Lizard Halbinsel ist der südlichste Punkt Englands (von den Kanalinseln abgesehen). Man erreicht ihn von New Forge in einer knappen Stunde Fahrtzeit. Auch hier bietet sich der Coastal Path ausgehend vom öffentlichen Parkplatz in beide Richtungen an: An einem Tag hält man sich rechts und folgt dem Weg bis zu einer der schönsten Buchten an der Küste Cornwalls. Die Kynance Cove lädt zum Baden (bei Ebbe) oder zum Chillen und Genießen des herrlichen Blicks von der Terrasse des kleinen Cafes ein.

Am anderen Tag geht’s nach links über blumenreiche Hänge und schöne Buchten bis zum kleinen malerischen Fischerort Cadgwith, der in früheren Zeiten eine Schmuggler-Hochburg war.

Das nördliche Ende der Lizard Halbinsel markiert der Helford River, ein fjord-ähnlicher Einschnitt, den man per Kanu oder Bootstour erkunden kann. Der nahegelegene Trebah Garden lohnt ebenfalls einen Besuch.